Plotsprenger #7: Rollenspiel in Online-Medien

In diesem Plotsprenger geht es um unsere Erlebnisse und Erfahrungen mit Rollenspiel in digitalen und Online-Medien. Damit ist er wieder ein Beitrag zum rsp-blogs.de-Karneval, diesmal zum Juni-Thema „Das Hobby Online„, der von Clawdeen spielt ausgerichtet wird.

Direkt zur Datei hier entlang.

Wir hoffen auf viel Feedback: U.a. dazu, welche Themen wir vielleicht noch detaillierter in Textbeiträgen oder einem der kommenden Plotsprenger behandeln sollen. Ein grobes Inhaltsverzeichnis:

  1. RPG in Voicechat, Chat, Foren – ist das richtiges Rollenspiel?
  2. MMORPGs und RPG
    1. Was haben sie miteinander zu tun?
    2. Cthulhu Nation
  3. Online im Spiel
    1. OT – OT
    2. OT in IT
    3. IT in IT

14 Gedanken zu “Plotsprenger #7: Rollenspiel in Online-Medien

  1. Tagchen! Schöner Cast. Erinnert mich daran, dass das früher auch alles mal einfacher war. ^^

    Kleiner Tipp am Rande fürs Onlinespiel per Programm: Zu empfehlen ist eigentlich immer eine Art Konferenzschaltung durch z.B. Skype, auch wenn man von Spielerseite eher schreibt bzw. schreiben möchte. Das erspart zumindest der SL ganz erheblich die Schreibarbeit, die das Ganze sonst so in die Länge zieht. Es kommt dann wesentlich mehr dabei rum.

    Zum Thema Gruppensuch-Seiten: Wie ihr schon ganz richtig sagt gibt es bei den meisten systemspezifischen Foren auch eine Gruppensuchabteilung; es gibt aber durchaus auch Suchplattformen. Spontan fällt mir da Spielerzentrale.de ein (nicht nur reguälre Rollenspiele, auch Tabletops und so), und meistens sind diese Plattformen auch für den gesamten deutschsprachigen Raum. Es gab da noch mindestens ein- oder zwei andere Sachen, die find ich aber jetzt spontan nicht und ich hab auch nicht so richtig Lust, mich durch irgendwelche kinky Fetischgesuche zu wühlen ^^

    1. Danke für den Tipp! Ich hätte richtig Lust, einfach mal ein Abenteuer per Skype und Chat zu spielen, um das auszuprobieren.

      Und zur Gruppensuche: Hast du Erfahrung mit der Spielerzentrale? Denn eigentlich sollten soziale Medien ja dafür gesorgt haben, das zumindest die verzweifelte Suche nach Mitspielern besser laufen als früher. Gerade für Leute, die keine Schüler und Studenten mehr in ihrem Arbeitsumfeld haben.

      1. Mit der Spielerzentrale im Speziellen hab ich tatsächlich keine persönliche Erfahrung, ich bemühe mich gerade allerdings in nem systemspezifischen Forum um eine Gruppe und versuche dieses andere generelle Gruppengesuchsforum wiederzufinden… Aber generell geht das schon. Im Falle DSA(4) ist es ja sogar so, dass auf der Hauptseite der WIki Aventurica die letzten Gesuche angezeigt werden, das ist sicher auch sehr praktisch.

  2. War Unterhaltsam, gerne mehr 😉

    Zu paar Punkten möchte ich noch was sagen:

    Zu (Voice-)Chat: sehe ich jetzt nicht prinzipiell anders an als analoges Pen&Paper. Funktioniert halt aufgrund des anderen Mediums anders, aber im Prinzip hat es die gleichen Parameter: Eine Gruppe von Spielern und einen Spielleiter. Wenn ich die Wahl habe mich mit meiner Gruppe real zu treffen würde ich das dem Online-Treffen eigentlich immer vorziehen, aber wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, wüsste ich nicht wieso ich das nicht auch Online machen sollte.
    Online hat natürlich auch Vorteile: einmal ist es potentiell natürlich wesentlich einfach Notizen zu erstellen, nachdem es am Rechner keinen großen Aufwand sein sollte wenn man will einen Mitschnitt anzufertigen, bzw. bei Text-Kommunikation das Log zu haben. Ein anderer Punkt ist natürlich das die Kommunikation in Sub-Gruppen erheblich erleichtert wird (bis zu dem Punkt das es außerhalb der Gruppe nicht möglich überhaupt zu bemerken das eine solche stattfindet) oder das weniger Metagaming möglich ist („Der Meister würfelt Proben für etwas -> da muss etwas sein!!!“). Dafür hat man natürlich auch Nachteile, aber ich würde auf keinen Fall sagen das man mit Online-Kommunikation kein Rollenspiel betreiben kann [hängt natürlich davon ab wie man das Medium benutzt, aber gibt bei Offline-Kommunikation ja auch Unterschiede, gerade im Bereich „Wissen das nicht alle Charaktere haben“]

    (MMO)RPGs: Da ich auch selbst längere Zeit Aktiv WoW gespielt, und auch so gerne das spiele was man im PC/Konsolen-Bereich als RPG bezeichnet muss ich einfach sagen das der Vergleich mit dem Pen&Paper-RPG nur schwer möglich ist (irgendwie würde ich dafür auch wirklich verschiedene Begriffe für nehmen). Egal wie offen ein PC-Spiel gehalten ist stößt es irgendwo doch an Grenzen, die es im P&P nicht geben würde. [Ich möchte nicht wissen wie oft allein bei uns der „Plot“ des Meisters mehr oder minder Katastrophal gescheitert ist weil wir irgendwas total unplanbares gemacht haben. Eines meiner Lieblingsbeispiele dazu eine DSA-Gruppe die in An’Alfa gespielt hat. Wir (Ein Schelm, ein Scharlatan und ein Phex-Geweihter) hatten sogar schon eine Begegnung mit unserem „Questgeber“, einem Funkeldrachen. Trotzdem hat das ganze so geändert das der Schelm mal alleine den Dschungel erkundet hat (Tipp: Al’Alfanischer Dschungel!=Mittelaventurisches Wäldchen), während sich der Scharlatan und der Phex-Geweihte sich gegenseitig auf die Gefängnis-Insel gebracht haben]. Und gerade mit mehreren Mitspielern wird das Problem nicht einfacher (zugegeben, ich bin auch nie auf die Idee gekommen in WoW Rollenspiel zu betreiben, der Fluff der Welt ist zwar da – aber im meinen Augen ist das Spiel dazu überhaupt nicht ausgelegt, die ganze Spielweise ist dafür viel zu linear aufs Kämpfen ausgelegt). Vielleicht kommt man irgendwann an einen Punkt in dem das ganze besser wird, aber von dem was ich gesehen habe sind das imo fast zwei verschiedene Genres (bzw. das eine versucht halt die Freiheit des anderen zu bieten, kann es aber einfach nicht schaffen).

    Cthulhu-Kultisten-Forum: Würde mich eher verwundern wenn es so etwas nicht schon irgendwo geben würde, aber ist die Frage wo man da am besten nach sucht (würde mal in irgendwelchen Cthulhu-Foren schauen ob es da etwas gibt, bzw. da nachfragen). Ist nur die Frage ob man das dann so gebrauchen kann, da ja jeder seinem Spieler anderes Wissen zugänglichen machen will – aber an sich ist das ja eine Ressource die ohne Probleme von mehreren Gruppen geteilt werden kann [Zumindest wenn es darum geht auf allgemeines Kult-Wissen zuzugreifen, wenn man damit natürlich aktuelle Abenteuer-Geschehnisse verarbeiten will, ist das evtl. für andere Gruppen schwerer zu nutzen]

    Zombies: In parallelen Settings (also allem was mehr oder minder in der Jetzt-Zeit spielt, z.B. World of Darkness oder Cthulhu Now) finde ich es schwer so allgemeine Popkultur zu verbieten [wobei man so gesehen natürlich gerade über Cthulhu und den Mythos streiten kann, aber das würde Cthulhu Now schon einer großen und zentralen Komponente berauben], und es gerade bei so Sachen wie Zombies würde ich esauch eher so handhaben, das man mehr oder minder reales Vorwissen hat bzw. real existierendes Wissen einholen kann (wobei ich das Gefühl habe das Rollenspieler für so etwas deutlich besser vorbereitet wären als der Durchschnittsbürger – von daher sollte man da schon aufpassen), aber bevor ich sage: „ja so Zombie-Filme und so gab es nie“ würde ich auch eher mit dem Spielen was die Zombies können (da es ja auch bei Zombie-Verfilmungen doch einige Unterschiede gibt). In Settings in denen es klar keine Zombie-Literatur gibt (DSA z.B. – da hatten wir auch schon ein Zombie-Apokalypse-Szenario) ist es natürlich klar das keiner Ahnung haben sollte.
    Außerdem wird man wahrscheinlich bei jedem Zombie-Setting irgendwann feststellen das die Zombies nur eine Nebenrolle spielen und das es viel interessanter ist was die Non-Zombies untereinander so treiben 😉

    1. Danke fürs Lob, wir machen weiter 🙂

      Zur Verbreitung von Wissen über Zombies, Mythos etc. innerhalb der Welt: CoC schließt ja explizit aus, dass es HPL in der Welt gegeben hat. Er und die anderen Autoren des Mythos haben nie existiert, nichts geschrieben und das Mythos-Wissen ist, wie für die Protagonisten der Stories, etwas Fremdes und Unbekanntes. In der WoD gab es irgendwo mal einen Abschnitt über Rollenspiel im Rollenspiel – da stand, wenn ich mich richtig erinnere, dass es zwar Fantasy-RPGs gibt, aber natürlich kein Vampire von White Wolf.

      Bei Zombies ist es schon enorm schwer, OT auszublenden, was man so alles gesehen und gehört hat. (Vielleicht ist das auch spezifisch mein Problem als Zombie-Fan ^^.) Und da es bei einer Zombie-Chronik, wie du schon sagst, auch eigentlich mehr um die Survivor als um die Untoten geht, finde ich es auch nicht schlimm oder atmosphäreschädlich, wenn das Wort „Zombie“ intime recht schnell fällt.

  3. das Lovecraft nicht existent und der Mythos unbekannt ist, ist mir klar – wollte nur sagen das sich das mit meiner Einstellung zum Themas Zombies nicht deckt. Aber wie gesagt ist es auch eine (die?) zentrale Komponente, ohne würde das Setting einfach keinen wirklichen Sinn geben 😉 [Ok, wie es in der WoD gehandhabt wird kann ich nicht genau, dazu habe ich zu wenig Erfahrung gehabt – aber hatte den Eindruck das es sozusagen ähnlich wie bei Cthulhu ist, sprich das die normale Welt nicht weiß das es übernatürliches Zeug gibt]. Aber das die Quellen mit denen man spielt nicht Ingame existieren, muss imo eigentlich überall und allgemein gelten [Allein da es im Prinzip zu Zeitreise-ähnliche Paradoxen führen müsste/könnte – oder es muss explizit angegeben sein wie das gehandhabt wird (An sich müssten das ja dann Welten-erklärende Artefakte sein)], ist natürlich de Frage ob ein möglichst ähnlich gehaltenes Werk seinen Platz eingenommen hat oder es einfach nicht existiert, aber sollte seltenst von Belang sein. (Wie steht die WoD eigentlichem zur Popkultur in Bereichen Vampiren/Werwölfen? Würde spontan annehmen das diese real sind, aber kann das aus eigener Erfahrung nicht sagen)

    1. Sagen, legenden, Mythen, Filme, Bücher etc. gibt es über Vampire, Werwölfe, Frankensteins etc.pp. auch intime in der WoD – und ein Reiz liegt darin, dass sich dieses natürlich nur zu kleinsten Teilen mit der “Wahrheit” deckt.

  4. Ich wollt nur kurz zu dem Thema Foren als Rollenspiel „Element“ meinen Senf abgeben. Unser Freundeskreis betreibt ein Forum, auch abseits des Rollenspiels, weil viele von uns nicht Twittern oder Facebook oder sonst wo aktiv sind. Und wir haben einen Thread für unsere Shadowrun Gruppen. Da wir da mehrere Spieler und Spielleiter für Shadowrun haben, wirkt das ganze quasi Spielgruppen übergreifend.

    Die Spieler schreiben klarerweise für ihre Charaktere.
    Gerade für Shadowrun ist das ganze natürürlich intressant, weil es in die sogenannte Lore wunderbar hineinpasst. Und genau diese wird in dem Thread auch behandelt. Spielleiter funktionieren als Moderator des Threads und sie schreiben immer wieder hinein, was gerade in der Welt so vorgeht. Klassische Fernseh- und Zeitungsmeldungen aber auch der Auftrag für den nächsten Run wird da quasi als Email, Newsletter oder Update weitergegeben und die Charaktere können sich darüber austauschen. Ihr habt natürlich Recht, dass man genug Leute für alles braucht. Bei uns funktioniert das aber ganz gut^^

    LG

    Freki

    1. Klingt gut. Ich kenne solche Intime-Foren meist nur aus dem Live-Rollenspiel/LARP-Bereich. Wir machen dasselbe eben über Facebook in den Untergruppen. Das funktioniert auch sehr gut. Für Shadowrun ist aber son virtuelles Forum einfach eine ideale Lösung. 😀

  5. OKay, Leute, dann mach ich den Kritiker. Habt ihr gerade Online-Rollenspiel anhand 10 Jahre alter Erfahrungen vorgestellt? Da hätte ich doch zumindest mal vorher den Markt gecheckt, was es jetzt so gibt, und vor allem, vielleicht mal fix ne Runde ausprobiert. So tendiert der Nutzwert leider gegen null! (Wobei, ich hab diesmal nur den ersten Teil gehört.)

  6. Hey Greifenklaue,

    die „Nachrecherche“ im Sinne des Ausprobierens hat sich durch den Podcast ergeben – zumindest die Spielerrekrutierung hat also geklappt;). Wir berichten gerne danach nochmal. (Und die 10 Jahre alten Erfahrungen waren ja nur ein Teil der Episode, der Rest war aktueller ^^.)

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